Herber Rückschlag für die Wärmewende!
Der Förderstopp für effizientes Bauen und Sanieren am 24.01.2022 schockt Bauwillige, Sanierer, Baubranche und Energieberater.
Mit einem Donnerschlag begann letzte Woche Montag die Arbeit für alle Energieberater. Ohne jede Vorwarnung hatte das BMWK die Förderung der KfW fürNeubau und Sanierung bis auf weiteres ausgesetzt. Eine Woche vor dem endgültigen Aus für die Förderung des KfW 55-Hauses hat die Politik den Schlusstermin vorgezogen und auch alle anderen Programme gestoppt. „Mit diesem Vorgehen vernichtet die Politik das lange aufgebaute Vertrauen der Bürger*innen in eine verlässliche und kalkulierbare Förderpolitik innerhalb eines Tages“ stellt unser Präsident Oswald Wilhelm fest.
In den letzten Jahren haben viele Schornsteinfegerbetriebe mit Zusatzausbildung sich in der Energieberatung etabliert. Unsere Beratung wird gut angenommen und die Auslastung der Energieberater war gut. Mit der nun eingetretenen Situation bringt man neben den Bau- und Sanierungswilligen auch Planer und Energieberater in eine schwierige Lage. Viele Berechnungen und Beratungen werden mit dem Förderstopp nichtig und können nicht mehr zu Ende gebracht werden. Die Energieberaterbüros sind mit ihrer Tätigkeit in Vorleistung gegangen. Die wirtschaftliche Folge aus dem Förderstopp ist, dass unsere Kunden auch die Beratungsleistung nicht gefördert bekommen. Ein Minusgeschäft für die Energieberater und ein doppeltes Minusgeschäft für alle Bauwilligen. Vom Vertrauensverlust ganz zu schweigen!
Aus der Wohnungswirtschaft ist zu erfahren, dass der Förderstopp eine Mieterhöhung von ca. 1,50 €/m² nach sich ziehen kann.
Wie soll es nun weitergehen?
Aus dem BMWK ist zu lesen, dass man an einer Lösung mit Hochdruck arbeitet. Das KfW-Programm soll so bald wie möglich wieder aufgenommen werden, allerdings dann ohne das KfW 55-Haus. Der Neubaustandard des GEG soll auf diesen KfW 55-Stand angehoben werden. Die zukünftige Förderung, sowohl im Neubau wie auch in der Sanierung soll dann an einem ambitionierten Energiestandard ausgerichtet werden.
Einzelmaßnahmen der BAFA nicht betroffen!
Aktuell nicht betroffen von diesem Förderstopp sind die vom BAFA abgewickelten Förderprogramme der Einzelmaßnahmen (auch von Heizungen) und deren Beratung. Hier können weiterhin Anträge gestellt werden. Die Süddeutsche Zeitung hat gestern berichtet, dass die KfW-Förderung für Effizienzhäuser nach den heftigen Reaktionen nun doch weitergeführt werden soll. Eine offizielle Bestätigung hierzu gibt es nicht. Auch ist offen, wie mit den bereits gestellten Anträgen verfahren wird, und ob Anträge nochmals gestellt werden können.
Wenn die Bundesregierung die Ziele der Wärmewende schaffen will, muss jetzt schnell für Klarheit gesorgt und eine Lösung präsentiert werden. Das ist der Wunsch und die Forderung der Bauwilligen, der Bauträger, der Baubranche und natürlich auch von uns Energieberatern.